Noch ein Steinschlag-Netz für Brixlegg
BRIXLEGG (rr) Gelöst hatte sich der massive Felsblock aus einer Wand mit Schwazer Dolomit.
Im Gutachten des Landesgeologen, Dr. Werner Thöny, heißt es dazu: „Aus fachlicher Sicht ist aus dem direkten Ausbruchsbereich derzeit nicht mit weiteren Blockstürzen zu rechnen.“
Durch eine starke Auflockerung bestehe allerdings eine „latente Gefährdung“ der Straße und der Gebäude. Dazu Bgm. Ing. Rudolf Puecher (ÖVP): „Wir hatten Glück, dass niemand verletzt wurde. Der Brocken löste sich exakt in jenem kleinen Teilstück über dem Mehrnstein-Weg, das bisher als ungefährlich eingeschätzt wurde. Links und rechts davon ist die Wand bereits mit Fangnetzen gesichert. Der Fall wurde sofort an die Wildbach- und Lawinenverbauung herangetragen, wo wir sofort gut betreut wurden. Auch der Landes-Geologe hat sofort reagiert und eine Begutachtung durchgeführt.“
Nun wird auch der freie Teil der Mehrnstein-Wand noch mit einem Fangnetz gesichert. Die Kosten kann die Gemeinde nicht abschätzen. Da aber weitere Gefährdungen nicht ausgeschlossen werden können, wird die Umsetzung wohl zügig in Angriff genommen.
Bahnhof Brixlegg – oder „Warten auf Godot“
BRIXLEGG (cm) „Das wird schon eine tolle Sache“, sagt Bgm. Ing. Rudolf Puecher (ÖVP) bei einem Lokalaugenschein am Bahnhof Brixlegg. Oder auch: Auf der Baustelle zum Bahnhof Brixlegg. Dem Betrieb des Bahnhofes selbst tut die Nicht-Fertigstellung keinen Abbruch: Die Reisenden und Pendler können ungehindert den neuen Mittelbahnsteig nutzen. Die Bahnsteige an der Süd- und Nordseite der Geleise sind bereits seit längerem verschwunden. Derzeit führen fünf Gleise durch den Bahnhof Brixlegg, für Lagerhaus und Montanwerk gibt es Abzweiger.
117 Pendler-Parkplätze
Regional von besonderer Bedeutung ist der bereits fertig gestellte Pendler-Parkplatz, den ÖBB, Land und Gemeinden finanzieren. Hier sind 117 Park- und Stellplätze sowie Abstellplätze für Mopeds und Fahrräder auf der Nordseite (Niederfeldweg) entstanden. Das Projekt kostet etwa 1 Mio. EURO. 50% der Kosten tragen die ÖBB, 25% das Land Tirol und 25% teilen sich auf die Gemeinden der Region gemäß dem Nutzungs-Schlüssel auf.
Der Vorplatz des Bahnhofes auf der Südseite wird das neue Verkehrs-Zentrum für die Regio-Busse.
„Bisher wird der gesamte Busverkehr über den Herrenhaus-Platz abgewickelt. Aber das funktioniert nicht richtig. Immerhin sollen hier bis zu fünf Busse gleichzeitig stehen“, erklärt Bgm. Puecher. Dazu entstehen hier drei oder vier Stellplätze für Taxis, die noch den verschiedenen Anbietern zugewiesen werden müssen und eine öffentliche WC-Anlage, die sich nach ersten Plänen sogar „selbst reinigen“ soll. Wie dies in der Praxis funktioniert, wird sich noch zeigen.
Auch hier an der Südseite wird man Mopeds und Fahrräder abstellen können. Und: Es wird sechs „Kiss- and Ride“-Plätze geben. Also Parkplätze für kurzfristige Halte, wo Leute verabschiedet werden können, die man zum Bahnhof bringt. Die gesamte Anlage wird behindertengerecht, der Bahnsteig ist dann mit einem Rollstuhl problemlos erreichbar. Noch einen Vorteil bietet die Neugestaltung: Die alte Unterführung ist nun für Radfahrer offen. „Man wollte die alte Unterführung im Zuge der Bauarbeiten schon zuschütten. Aber das haben wir noch rechtzeitig verhindert“, sagt Bürgermeister Ing. Rudolf Puecher.
Nicht alles „eitel Wonne“ beim Asylantenheim Brixlegg
BRIXLEGG (cm) Tirol habe seine Asylplatz-Quote erfüllt, heißt es. Doch der Ansturm reißt nicht ab und weitere Plätze werden gesucht.
Kaum wo wird dabei die Gründung von Asylwerber-Heimen von Gemeinde und Bürgern einfach zur Kenntnis genommen.
Denn sind die Heime erst einmal etabliert, haben die Nachbarn keinen Einfluss mehr darauf, ob hier syrische Familien, die vor dem IS-Terror fliehen, oder potentiell gewaltbereite Tschetschenen untergebracht werden.
Das nächste Asylantenheim soll nun ab April in Brixlegg besiedelt werden. Im Mehrparteien-Haus eines Alpbacher Besitzers am Mühlbichl sollen 36 Leute untergebracht werden.
Bürger-Initiative nicht gegen Heim an sich...
Die Bürger-Initiative am Mühlbichl forderte eine Reduktion auf 16 Personen, weil sie den Platz im Gebäude für zu gering erachten und Konflikte auf engem Raum vorprogrammiert seien.
Die Bürger-Initiative um Anrainer und Sprecher DI Josef Kainzer hat bereit mehrere 100 Unterschriften gegen das Projekt gesammelt. Der Besitzer wurde mittlerweile angezeigt.
Kainzer selbst hatte in dieser Sache ein längeres Gespräch mit Landesrätin Christine Baur (GRÜNE) und sagt: „Ich habe den Eindruck, es wird entweder gemacht wie geplant. Oder gar nicht. Ich denke, eine Variante für 16 Flüchtlinge wie von uns vorgeschlagen (dafür aber ohne Bürgerproteste, Anmerkung) wäre besser gewesen.“
Auch bei diesem Projekt kritisieren die Bürger, dass es kaum Informationen vom Land Tirol gab. Bgm. Ing. Rudolf Puecher erklärt, wie das Land auf die Zahl von 36 Asylwerbern kommt: „Die Rechnung ist einfach. Es gibt neun Wohnungen mit jeweils zwei Zimmern. Man möchte in jedem Zimmer zwei Erwachsene unterbringen. Das ergibt 36 Personen...“
„Lieber syrische Familien“
Glücklich ist der Brixlegger Bürgermeister mit dieser Regelung nicht. Denn der Heim-Vertrag soll auf 10 Jahre abgeschlossen werden. Und auch eine Regelung bezüglich Insassen gibt es seines Wissens nicht.
„Mir wäre es lieber, wenn man die Anzahl der Insassen und auch die Laufzeit reduzieren würde und hier per Vertrag nur Familien mit Kindern untergebracht werden, die dem Krieg in Syrien entkommen wollen. Mit der Idee, hier 36 Männer aus Tschetschenien anzusiedeln, kann ich mich nicht anfreunden“, erklärt Bgm. Puecher.
Rechnungshof prüft Brixlegg: „Wenig Spielraum“
BRIXLEGG (hp) Bürgermeister Ing. Rudolf Puecher (ÖVP) wurde in letzter Zeit des öfteren auf das Ergebnis der Überprüfung seiner Gemeinde durch den Landes-Rechnungshof angesprochen, in dem es auch Kritik gibt.
Angeführt wird im Bericht etwa, dass der finanzielle Spielraum für die Gemeinde eng sei und dass einige Bereiche in die „Immobilien Brixlegg GmbH & Co KG“ ausgelagert wurden. National-Rätin (NR) Karin Schimanek (ehemals Gartlgruber) und Gemeinderat Alois Rupprechter (beide FPÖ) werfen dem Bürgermeister vor, er habe „viele ausgelagerte Schulden unter den Teppich gekehrt“. NR Schimanek ortet einen „demokratiepolitischen Skandal“.
Bgm. Puecher: „Man müsste schon lesen können...“
Im ROFAN-KURIER-Interview sagt Bgm. Puecher dazu: „Die Prüfung wurde sorgfältig durchgeführt, die Kernaussagen stimmen. Wir haben uns einstimmig dafür entschieden, für unsere Senioren ein Haus der Generationen zu errichten. Das ist eine finanzielle Herausforderung. Andere Projekte mussten jetzt warten. Tatsache ist aber auch, dass wir bereits 2015 wieder 300.000,- EURO in Straßenbau und Wasser-Versorgung/Kanal investieren. Zum georteten Skandal der FPÖ sage ich: Jahr für Jahr werden alle Verpflichtungen der Gemeinde schriftlich allen Gemeinderäten zur Verfügung gestellt. Die einzige Voraussetzung, die man haben sollte, damit man das versteht, wäre lesen zu können...“
Rückhaltebecken bewahrt Brixlegg vor Überschwemmung!
BRIXLEGG (cm) Mehrere Meter tief liegen Sand, Geröll und Schotter im Rückhalte-Becken oberhalb der Marktgemeinde Brixlegg.
Das Riedbachl, für gewöhnlich nur ein Rinnsal, schwillt bei Starkregen regelrecht zu einem reißenden Wildbach an und bringt Unmengen von Geschiebe-Material mit ins Tal. Bei Stark-Regen-Ereignissen wie Anfang Juni hätte Brixlegg eine Flut gedroht...
2. Bewährungsprobe bestanden
Doch wie bereits im vergangenen Jahr bewahrte das Rückhaltebecken die Gemeinde vor Gröberem. Damals wurde das Becken erst kurz vor den starken Regenfällen vergrößert.
„Das Becken hat bereits die zweite Bewährungsprobe bestanden. Der Bau hat sich voll und ganz ausgezahlt“, sagt dazu Bgm. Ing. Rudi Puecher.
Geringe Schäden
Ganz ungeschoren kam die Gemeinde Brixlegg jedoch nicht davon. So trat bei der Sock-Kreuzung das Wasser über den Gehsteig hinein in die Häuser. Auch das Gemeindeamt stand unter Wasser, wurde aber schnellstmöglich wieder ausgepumpt...
BH Kufstein schreibt vor, Gemeinde verbietet...
Seit einigen Monaten liegt der Schlossherr zu Matzen, Franz Peter Rüter, mit der BH Kufstein im Clinch: Er hat den Burghügel durchforsten lassen. Die BH spricht von „Waldverwüstung“ und fordert per Bescheid die Aufforstung.
BRIXLEGG/REITH/KUFSTEIN (cm/aw) Ein Waldverwüster ist Franz Peter Rüter. Zumindest wenn es nach der BH Kufstein geht. Doch er habe nur Schutt und Äste wegräumen lassen, während die BH selbst wenige Meter weiter einen 130 Jahre alten Mammutbaum fällen ließ!
Bei der von Rüter in Auftrag gegebenen Durchforstung hat die spanische Firma auch gleich das angrenzende Grundstück der Gemeinde Brixlegg geräumt.
Das Ergebnis gefällt eigentlich allen. Außer der BH Kufstein. Monate lang wurde daher über eine Wieder-Aufforstung diskutiert. Nun hat die BH den entsprechenden Bescheid erlassen. Bis Ende Mai soll Rüter alle Aufschüttungen abtragen, bis man den Waldboden wiederfindet. Dann sollen er die ca. 2.500 m² wieder aufforsten. Peinlich genau schreibt die BH dem Schlossherrn vor, wie er dabei vorzugehen hat: „Bergahorn, Winterlinde, Spitzahorn...: In 3er-Gruppen, Abstand 3 x 3 Meter...“ Etwa 330 Bäume soll Rüter auf den Grundstücken pflanzen. Auch der Brixlegger Gemeinderat hat sich bereits mit dem Thema „Wiederaufforstung“ beim Schloss Matzen befasst. Dazu der Brixlegger Bürgermeister Ing. Rudolf Puecher: „Alle Gemeinderäte sind sich einig, dass hier keine Neubepflanzung stattfinden soll. Dieser Bereich war eine von Unkraut zugewucherte `Gstätten´. Im Zuge der Vorbereitungen für die Landesgartenschau (um das Jahr 2000) wurde festgehalten, dass dieser Bereich verwahrlost war! Etwa 10 Jahre später weiß man davon nichts mehr und bezeichnet diesen Teil als `schützenswerten Wald´. Den Leuten gefällt die Neugestaltung, dem Gemeinderat gefällt die Neugestaltung und ohne Erlaubnis der Gemeinde wird auf Gemeindegrund sicher nicht aufgeforstet.“
Nordseite „verwahrlost“
Der ROFAN-KURIER hat ein Schriftstück aus Planungs-Beschreibungen zur Landesgartenschau 2000 vorliegen: Darin heißt es unter Punkt 8 wortwörtlich: „In der an der Nordseite des Schlosses gelegenen Mulde soll ein Waldweiher angelegt werden... Diese Geländemulde befindet sich derzeit in einem äußerst verwahrlosten Zustand (Schutt, Brennesseln), sodass dieser Bereich nur gewinnen kann“.
Rüter: „BH hat Mammutbaum fällen lassen!“
Franz Peter Rüter dazu: „Ich habe hier nur Schutt, Äste und dergleichen weggeräumt und zur Verschönerung beigetragen. Vor einiger Zeit hieß es noch `hier sieht es aus wie auf einer Müllhalde´. Jetzt war es auf einmal `schützenswerter Wald´. Die BH hat bei der Entfernung eines Mammutbaumes selbst Hand angelegt und ich soll wegen der Entfernung von Müll aufforsten?“
Rüters Ex-Freundin meldet sich
Nach der Berichterstattung im ROFAN-KURIER meldete sich Rüters Ex-Freundin in der Redaktion und gibt ein Statement ab: Es sei nicht das erste Mal, dass Rüter ihm lästige Bäume gerodet hätte. Er habe dies auch am Achensee gemacht, auf dem Grundstück eines Nachbarn. Franz Peter Rüter wehrt sich gegen diese Anschuldigung. "Diese Frau lügt. Ich habe am Achensee einige wenige Bäume für einen Hausbau fällen lassen, die mir selbst gehört haben. Das ist jetzt 20 Jahre her!"